Ab April 2021 werden im Emsland Physician Assistants ausgebildet, die dem Arzt zur Seite stehen und nach seinen Anweisungen auch ärztliche Tätigkeiten ausüben dürfen. Die Ausbildung geschieht auf Hochschulniveau, ausgebildet werden Pfleger, Helferinnen und Physiotherapeuten, die seit mindestens zwei Jahren in einem medizinischen Beruf arbeiten. Das Projekt, als "Campus Papenburg" des AN-Instituts der staatlichen Hochschule Sachen Anhalt installiert, hat Modellcharakter – denn bislang gibt es diesen Beruf nur für den stationären Bereich.
Im ambulanten Bereich könnte der Physician Assistant dazu beitragen, die Lücken in der medizinischen Versorgung – vor allem auch auf dem Land – zu verkleinern und so den Sicherstellungsauftrag der niedergelassenen Ärzteschaft dauerhaft zu sichern. Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen und die Ärztekammer sehen die Entwicklung wohlwollend. Auch in der niedersächsischen Landespolitik scheinen die positiven Bewertungen vorzuherrschen. Der „Rundblick – Politikjournal für Niedersachsen“ nimmt das Thema in seiner Ausgabe am 24. Januar 2020 als förderlich auf.

Die emsländische Initiative zur Ausbildung von Physician Assistants in Zusammenarbeit mit der staatlichen Hochschule Sachsen-Anhalt ist auf Initiative von Dr. Volker Eissing in Papenburg und Wilhelm Wolken, Ludmillenstift in Meppen, entstanden – und hatte eigentlich schon im vorigen Herbst beginnen sollen. Manche Hürden für das Projekt waren jedoch größer als erwartet: So brauchte es zum Beispiel eine Hochschuleinrichtung, die einen Ableger im Emsland gründen und unterhalten kann, damit ein solches Studium ist. Daran war der erste Plan gescheitert, an dem sich eine Berliner Einrichtung hatte beteiligen wollen.