NACHRICHTENPORTAL

Nachrichten aus dem Gesundheitswesen

Coronaregeln und ihre Logik - Schweinische Perspektiven

Steffi und Thorsten, Schwein und Wildschwein, analysieren Coronaregeln, deren Logik und den Karneval in Düsseldorf. Herauskommen erstaunliche Weisheiten (Ausschinitt aus den Mitternachtsspitzen vom 09.10.2021):
https://www.youtube.com/watch?v=wdbL0gatDRY

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Ramelow, die Ungeimpften, die Engpässe der Intensivstationen, der Hass und die Medien ...

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat sehr deutlich gemacht, dass die Kapazitäten in Thüringen Intensivstationen nahezu ausgeschöpft sind. Ungeimpften könne er einen Platz in einem Thüringer Krankenhaus nicht garantieren. Selbstverständlich bekäme jeder Hilfe, der Hilfe bräuchte – nur dann nicht mehr im Land Thüringen.

Diese Nachricht von heute (05.11.2021) verbreitet sich nicht nur rasant, sondern auch unter verschiedenen Überschriften – mit verschiedenen Schwerpunkten:

Die Stuttgarter Zeitung setzt hinter Ramelow Namen: „Platz für Ungeimpfte in Thüringer Kliniken nicht garantiert“ (05.11.2021):

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.bodo-ramelow-platz-fuer-ungeimpfte-in-thueringer-kliniken-nicht-garantiert.bd9eba8e-90ee-4d9f-a062-fed4a583f3d0.html

Die FR kommt in der Überschrift drastischer daher: „Corona-Gipfel: Erstes Bundesland weist Ungeimpfte auf Intensivstationen ab – Warnung vor Lockdown“. Der hier angesprochene Corona-Gipfel entlarvt sich gleich im ersten Satz des Artikels als Teekesselchen. Und das aus einem ganz einfachen Grund: Ein neuer Corona-Gipfel wird angestrebt. Das gibt aber nachrichtlich noch keine „hard facts“ her. Also eher keine Überschriftenrelevanz. Aber immerhin: Mit der derzeitigen Lage, und so ist die Überschrift dann wohl doch nur gemeint, ist bildlich gesprochen, ein neuer Gipfel erreicht. Und um dieses Gipfelbild auch hier nicht zu verlassen: Mit dem darauffolgenden Überschriftensatz gipfelt der Journalismus der FR hinein ins Unredliche. Definitiv hat Thüringen noch keine Ungeimpften in den Intensivstationen agbewiesen. Ramelow kündigte nur an, dass das passieren könne.
https://www.fr.de/politik/corona-gipfel-lockdown-2g-regeln-bundeslaender-coronavirus-news-ticker-zr-91091504.html

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Es klappert die Mühle am Lauterbach und Wagenknecht gibt lauter Acht

Da hatte doch jemand eine geniale Idee! Der Lauterbach und die Wagenknecht. Ein schöneres Bildschirmpärchen ist kaum denkbar. Zumindest nicht, wenn wir pandemisch denken wollen. Mit der Assoziation von „Die Schöne und das Biest“ tun wir vielleicht dem Herrn Lauterbach unrecht. Man kann ihm eine Menge vorwerfen, biestig ist er ja gar nicht. Und mangelnde Schönheit – da ist er nicht der einzige Mann und Politiker. Wie wär’s stattdessen mit: „Herr Sonderling und Frau Sonderbar“? Dieses Bild passt doch schon besser.

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Ungeimpfte wollen ungeimpft bleiben

Ungeimpfte wollen ungeimpft bleiben, lässt sich das Ergebnis einer forsa-Studie zusammenfassen. Und die andere Nachricht: Man sollte das mit der Exklusivität von Nachrichten nicht mehr so hoch hängen in einer Zeit, in der die Nachricht keine Zeit mehr hat, zu existieren. So verkündet RND am 28.10.2021 noch, die Ergebnisse der Studie exklusiv vorliegen zu haben. Die Studie wurde vom Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegeben, die Auswertung – und den Ergebnisbericht von forsa als PDF – finden Sie hier:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/ungeimpfte-wollen-sich-nicht-ueberzeugen-lassen.html

Einige Berichte über die Studie, aus Spielerei in zeitlicher Reihenfolge:

ZDF, 5:45 Uhr:
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-ungeimpfte-umdenken-100.html

Der Tagesspiegel, 6:18 Uhr:
https://www.tagesspiegel.de/politik/umfrage-fuer-das-gesundheitsministerium-ungeimpfte-wollen-ungeimpft-bleiben/27744838.html

RND, 8.45 Uhr:
https://www.rnd.de/politik/corona-ungeimpfte-umstimmen-forsa-studie-zeigt-massnahmen-haben-keine-auswirkungen-auf-FX7DOX54OVFGVFDXNAJGVPG2IA.html

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Ehrings Plädoyer gegen Entspannung, Achtsamkeit und Radiomoderatoren

Christian Ehring setzt sich ein für mehr Blutdruck und weniger Entspannung. Das macht er 4:44 min lang am 21.10.2021 in extra 3. Allein das szenisches Plädoyer gegen die Achtsamkeit hat Ihre Aufmerksamkeit verdient. Gesichert ist: Sie werden aufatmen – und dieser unselige Entspannungsfindungsdruck wird von Ihnen abweichen.

https://www.ardmediathek.de/video/extra-3/blutdruck-statt-relaxen-ehrings-stress-mit-der-entspannung/das-erste/Y3JpZDovL25kci5kZS80NDMzY2IzNi04OTM0LTQxOWMtOGNhNy03YzIyN2I4ODFjMmI/

oder bei Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=LVr1U6AuZJg

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Laborüberweisung und digitale Signatur

Neue Perspektiven für digitale Formulare durch
die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und das elektronische Rezept

Köln, 25.10.2021 Dr. Uwe Eissing

Die Laborüberweisung auf Papier dient als schriftlicher Auftrag und als Beweis­dokument für gerichtliche Auseinanderssetzungen oder Prüfverfahren der Kassenärztli­chen Vereinigung. Mit der Unterschrift des überweisenden Arztes erlangt der Aus­druck des Laborscheins den Status einer Urkunde und gilt vor Gericht als Beweis. Die Ablösung des Papierausdrucks durch ein elektronisch signiertes Dokument hat rechtliche Voraussetzungen, die durch die Änderungen der §§ 126a und 127 BGB bereits seit längerem vorliegen. Dennoch ist die Umstellung der Arbeitsab­läufe in der Arztpraxis und im Labor auf den Einsatz der qualifizierten elektronischen Signatur eher zögerlich zu nennen. Ein Grund ist sicher­lich, dass die vorhandenen Arbeitsab­läufe mit dem Papierausdruck und dem Ein­scannen des PDF417-Barcodes zu gut funktionieren. Ein anderer Grund ist darin zu finden, dass die erforderliche Infra­struktur in der Arztpraxis nicht nur verfügbar, son­dern auch alltagstauglich verfügbar sein muss.

Mit der Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) und dem elektronischen Rezept (eRezept) ändern sich die Bedingungen in der Arztpraxis grundlegend. Die für eine qualifizierte elektronische Signatur erforderliche Infra­struktur mit zertifizierten Kartenlesern, den Signaturkarten und der entsprechenden Zertifikatsinfrastruktur steht nun bereit. Die Konnektoren, die in jeder vertragsärzt­lich tätigen Arztpraxis vorhanden sind, dienen als Signaturinstanz und mit der Sta­pelsignatur und der Komfortsignatur stehen Verfahren bereit, die es dem Arzt er­möglichen, im laufenden Arbeitsalltag die qualifizierte elektronische Signatur an­zuwenden. Insbesondere das eRezept wird aufgrund seiner Häufigkeit dann im ersten Quartal 2022 alle noch bestehenden Probleme in den Abläufen und der Technik schonungslos aufdecken, so dass zum Ende des ersten Quartals nur noch wenig Ar­gumente übrig bleiben, die elektronische Signatur nicht einzusetzen.

Wie kann die qualifizierte elektronische Signatur bei der Laborüberweisung zum Einsatz kommen?

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Die epidemische Lage und ihr fragliches Ende - Mediale Diskussionen

Der Bundesgesundheitminister hat den Stöpsel aus der Badewanne gezogen. Bildlich betrachtet. Und nun strudeln und trudeln die Medien mit und in den Nachrichten in gewisser Weise im Kreis. Bildlich gesprochen.

Spahn hingegen hatte nur die Gunst der Stunde genutzt. Der Noch-Bundesgesundheitsminister äußerte sich, so die Tagesschau, die einen Ministeriumssprecher zitiert (schon wieder so ein ungenannter Mann), in den Corona-Beratungen mit den Gesundheitsministern der Länder.

Tagesschau 18.10.2021:
https://www.tagesschau.de/inland/spahn-corona-151.html

Auch die Bildzeitung hat am 18.10.2021 die Gunst der Stunde genutzt. Nicht viel mehr Informationen habend, als die oben zitierte Tagesschau, feiert sie quasi schon das Ende aller pandemischen Maßnahmen. Laut und und groß in der Überschrift: „Corona-Notstand in Deutschland endet!“, steht da. Wenn das keine Nachricht ist, dann weiß ich’s auch nicht. Im ersten Absatz des Textes werden wir dann darüber informiert, dass die „pandemische Lage“ Grundlage „ALLER“ Corona-Beschränkungen sei – und dass sie fallen kann. Wer schnell und assoziativ liest, versteht ganz schnell und assoziativ: ALLE Corona-Beschränkungen fallen. Das allerdings hat die Bild-Zeitung wirklich nicht geschrieben. Es stimmt auch nicht. Im Gegenteil. Ganz am Ende des Artikels, hinten, unter dem Bild, Sie müssen schon noch ein bisschen scrollen, verweist auch die Bild-Zeitung darauf, dass selbst der Herr Spahn der Ansicht ist, dass mit dem Ende der epidemischen Lage 3G und AHA noch nötig sind und überhaupt die vollkommene Freiheit erst im Frühjahr winkt.

Apropos überhaupt: Die Differenzierung zwischen pandemischer und epidemischer Lage steht in diesem Bild-Artikel etwas wackelig da. Tatsache ist: Wir befinden uns in einer Pandemie und warten auf das Ende der „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“. So der offizielle Wortlaut. Dass die Bild-Zeitung diese Worte dann gleichrangig nebeneinander einsetzt, ist ihr nun wirklich nicht vorzuwerfen. Nicht nach 20 Monaten epidemischer Pandemie oder pandemischer Epidemie.

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Mechthild Eissing
Volker Finthammer hat beim Deutschlandfunk einen wunderbaren Kommentar zu Jens Spahn und seiner Forderung nach dem Ende der epidem... Weiterlesen
Mittwoch, 27. Oktober 2021 16:43
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Medizingeschichte: Späte Ehrung für Henrietta Lacks

Henrietta Lacks ist 70 Jahre nach ihrem Tod von der WHO geehrt worden. Im Grunde genommen dafür, dass man ihr wegen eines Zervixkarzinoms – ungefragt – Zellen entnommen hat, die dann jahrzehntelang für die Forschung eine wichtige Grundlage bildeten. Zellen der HeLa-Linie sind immer noch legendär, das Magazin Geo spricht von 50 Millionen Tonnen Zellen, die aus den Lackschen Zellen vermehrt wurden, und von 75000 Studien, für die diese Zellen das Arbeitsmaterial bedeuteten.

Der Artikel in Geo fasst die Lebens- und Familiengeschichte der Henrietta Lacks kurz zusammen und widmet sich auch, aber eher überfliegend, der Forschung, 19.10.2021:
https://www.geo.de/wissen/spaete-ehre-fuer-henrietta-lacks-30843578.html

Ausgesprochen ausführlich wird die Geschichte der Henrietta Lacks (bis hin zur Geschichte der Urgroßväter) auf Wikipedia behandelt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Henrietta_Lacks

Die Stuttgarter Nachrichten berichten am 18.10.2021, allerdings hinter Bezahlschranke: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.schwieriges-erbe-der-medizin-wem-gehoeren-die-zellen-von-henrietta-lacks.30c08974-0279-477c-bed2-80e0e0ff0137.html?reduced=true

Im September 2020 veröffentlicht das Portal nature.com einen Artikel, der sich mit der rechtlichen Seite und auch mit dem Rassismus auseinandersetzt. Der Artikel beginnt szenisch: Die Urenkelin der Henriatta Lacks hält im Biologie-Unterricht an der Highschool die Zellen aus der HeLa-Linie in der Hand. Artikel vom 01.09.2020:
https://www.nature.com/articles/d41586-020-02494-z

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Nachrichten zur Landarztquote

„Gesetz für Landarztquote in Niedersachsen soll noch 2021 kommen“, berichtet die Ärzte-Zeitung am 12.10.2021. Aber Vorsicht beim Lesen: Nachrichten sind manchmal so gefährlich wie Kleingedrucktes in Verträgen. Mit dem Gesetz alleine ist es ja noch lange nicht getan, deswegen ist mit dem Beginn erst zum Wintersemester 2023/24 zu rechnen. Vorgeschlagen wird, dass 60 Studenten an drei Standorten (Hannover, Göttingen, Oldenburg je 20) sich im Gegenzug für den Studienplatz auf 10 Jahre Landarzttätigkeit in Niedersachsen festlegen.

Ärzte-Zeitung, 12.10.2021:
https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Gesetz-fuer-Landarztquote-in-Niedersachsen-soll-noch-2021-kommen-423557.html

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Zweifelhafte Hilfsangebote: Vom Umgangston im Internet

„Ich helfe dir bei der Beantwortung deiner Fragen.“** Diesen Satz konnte ich einen ganz kurzen Mauswischmoment lang bei dem Paketdienstleister zwar nicht meiner Wahl, aber doch meines Schicksals lesen. Jetzt aber ist er, wer auch immer er sei, der mir seine Hilfe anbietet, wieder weg. Nahezu spurlos verschwunden. Fast unwiederholbar. Es sei denn, ich öffne die Website erneut. Übrig bleibt andernfalls unten rechts ein gelbes Fragezeichen, begleitet von drei Punkten. Die eben noch eher nur geahnte als wirklich gelesene rechteckige Aufploppblase, die mich, auch das kann ich hassen, unaufgefordert duzte, ist irgendetwas zwischen Erinnerung und Einbildung. Habe ich das wirklich gesehen und gelesen?

Tatsächlich lässt sich der Vorgang dann doch wiederholen, wenn man ganz von vorne anfängt. Nebenbei: Ich brauche keine Hilfe bei der Beantwortung meiner Fragen. Ich interessiere mich nur dafür, wer mir so großzügig diese Hilfe anbietet, die ich eigentlich für eine Voraussetzung und Selbstverständlichkeit gehalten hätte. Will sagen: Ein solch höfliches Angebot macht mich skeptisch. Sagt doch der Sprecher, dass ich mich im Grunde genommen eigentlich ganz allein um die Beantwortung meiner Fragen kümmern müsste. Muss ich aber nicht, denn er, wer auch immer er sei, er bietet mir ja seine großzügige Hilfe an.

Nun also will mir bei der Sendungsverfolgung des Paketdienstleisters, auf dessen Website ich mich herumtreibe, jemand helfen, der als Person nicht kenntlich ist, der nicht personifiziert ist und der nicht als Chatbot in Aktion tritt oder treten wird. Egal wie doof ich mich anstelle.

Falls Sie nicht wissen, was ein Chatbot ist: Ich wusste es auch nicht, habe aber extra die Fachleute befragt, damit ich Ihnen dieses Fachwort hier auftischen kann. Der Chatbot ist das Tool, das dafür zuständig ist, Ihnen auf einer Website einen (Hilfe-)Dialog anzubieten, wenn Sie zu lange regungslos vor einer Seite, einer Aufgabe oder einem Vorhaben sitzen. Also zum Beispiel, wenn Sie bei der Bank Ihrer Wahl mit der Überweisung offenbar nicht zu Potte kommen. Oder bei der Bausparkasse. Meist tritt der Chatbot in Erscheinung in Gestalt menschenähnlicher Silhouetten oder Mensch-Simulationen. Wenn Mensch-Simulation, dann natürlich gern auch jung.

Aber bei dem von mir nicht auserwählten Paketdienstleister ist der Chatbot wahrscheinlich kein echter Chatbot, auch wenn ich das Wort ganz toll finde. Tatsächlich ist er nur ein kleines einprogrammiertes Fenster, das aufspringt und mich weiterleitet, sollte es mir gelingen, vor seinem Verschwinden darauf zu klicken. Und dieses Fenster ist ausgesprochen wirklichkeitsnah programmiert: Denn wenn man mal wirklich im Leben jemanden braucht, ist ja auch meist keiner da.

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Kritisches und Sprachliches: Coronare Ungereimtheiten

Wir drehen den Spieß jetzt um: Ich schreibe Ihnen was – und Sie müssen danach selbst weiterrecherchieren. Weil’s für mich einfacher ist und weil ich Ihnen sonst weder Wahrheit noch Wahrhaftigkeit garantieren kann. Einzig und allein meine Redlichkeit kann ich Ihnen beteuern. Recherche-Anfänge kann ich Ihnen auch noch liefern. Thematisch geht’s um Impfquoten, Herden, Schutz und Immunität. Also natürlich wieder um Corona. Und um meinen Eindruck: Das Thema ist so verwirrend wie vielfältig – und wer da noch den Überblick behält, der kann sich nur täuschen. Deswegen hier ein kleiner Leitfaden mit sprachideologischem Ansatz. Einfach deswegen, weil ich von Haus aus Germanistin bin – und wir der Wahrheit nur noch auf die Spur kommen, wenn wir der Sprache nicht mehr trauen.

Die Fakten: Nicht erst seit Beginn der coronaren Pandemie begreifen wir uns als Herde. Und die Hirten (von denen ich manchmal den Eindruck habe, dass sie auch nicht klüger sind als die Schafe) predigten zu Beginn der Pandemie die Herdenimmunität von 70 Prozent. Zu diesem Ziel gab es mehrere erklärte mögliche und unmögliche Wege: Die Durchseuchung erschien unethisch, der Impfzwang irgendwie auch. Also muss, so das Ziel in 2020, irgendwie anders eine Impfquote von 70 Prozent erreicht werden.

Nun ist noch immer von der Herdenimmunität die Rede, von 70 Prozent aber nicht mehr. Wie hoch die Impfquote ist, ist vollkommen unsicher, sicher aber ist, dass sie höher liegt, als das RKI noch bis vor fünf Tagen uns vorgerechnet hat. Das RKI rechnet seit kurzem neu und kommt, je nach Formierung der der Zahl zugrundeliegenden Herdengruppe, auf bis zu über 80 Prozent.

Tagesschau, 07.10.2021:
https://www.tagesschau.de/inland/corona-rki-impfquote-101.html

Tagesschau, 09.10.2021:
https://www.tagesschau.de/inland/kritik-wieler-101.html

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Von Vischen und anderen Rechtschreibeübungen

Ihnen kann niemand ein X für ein U vormachen? Gut so, aber nun müssen Sie aufpassen, dass Ihnen niemand ein V für ein F vormacht. Es sei denn, Sie essen vegan oder vegetarisch. Dann nämlich müssen Sie aufpassen, wer Ihnen ein V für ein F serviert.

Die NORDSEE, also die Firma mit den Großbuchstaben in Blau und dem roten Fisch daneben, ist seit April öffentlich auf dem Weg zu „neuen Ufern“, wie sie selbst in einer Pressemitteilung schrieb. Am anderen „Ufer“ der Nordsee angelt die NORDSEE nun nach Fischen mit V am Anfang. Die kommen dann am Ende ins BackVisch-Baguette – und dann auf den Teller veganer oder vegetarischer Kunden.

Zumindest will der Kunde, der den BackVisch bestellt, in wenigen Minuten vegan essen. In der NORDSEE, seit April. Theoretisch. Denn dann kam die nicht ganz so perfekte Welle: Youtube, der Medienkonzern Ippen, die MOPO, vegane Foren und bestimmt noch einige andere Stimmverstärker empörten sich unisono: Der vegane BackVisch wird in der NORDSEE nämlich mit dem gemeinen Backfisch zusammen frittiert. Im selben Fett. Wenngleich auch das Frittierfett pflanzlich ist: Das gemeinsame Fettbad nimmt dem BackVisch seine ganze Unschuld, noch bevor er überhaupt aufs Baguette kommt. Vegan ist er nach dem Bad im Fettnapf gewiss nicht mehr. Theoretisch zumindest – und der gemeine Veganer hält ja bekanntlich viel von der Theorie.

NORDSEE zum BackVisch:
https://www.nordsee.com/de/produkte/backvisch-baguette/

Ruhr-Nachrichten, 16.04.2021:
https://www.ruhr24.de/service/nordsee-fisch-vegan-blamage-restaurant-zubereitung-fehler-produkt-angebot-wut-kunden-kette-90460228.html

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Pfizer forscht an mRNA-Impfstoff gegen Grippe

Pfizer will der Grippe künftig mit einem mRNA-Impfstoff begegnen und startet eine Studie. Bericht im Deutschen Ärzteblatt, 28.09.2021:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/127679/Pfizer-startet-klinische-Studie-mit-mRNA-Impfstoff-gegen-Grippe

Die Pharmazeutische Zeitung berichtet am 30.09.2021:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/pfizer-startet-studie-mit-mrna-grippeimpfstoff-128340/

Und Business Insider trägt am 27.09.2021 eine Reihe von Einsatzmöglichkeiten für mRNA-Impfstoffe zusammen, auf die Pharma-Unternehmen ihre Hoffnungen richten.
https://www.businessinsider.de/wissenschaft/die-grossen-plaene-mit-der-mrna-so-wollen-pharma-unternehmen-sie-gegen-eine-reihe-von-krankheiten-einsetzen/

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Konkurrenz der Viren: Covid und Influenza

Auch Mediziner wissen, dass sie Vieles nicht wissen. Rätselhafte Zusammenhänge zwischen Grippe und Corona, Vermutungen, Verdachtsmomente und Theorien. Die FR trägt zusammen, was spannend ist: So kann ein Schnupfen vor schwerem Covid-Verlauf schützen. Auch die Grippe-Impfung kann das. Nicht immer sind die Gründe klar. Aber die Forscher sind den Wechselwirkungen der Erreger von Atemwegserkrankungen untereinander auf der Spur. Artikel von Pamela Dörhöfer in der FR, 29.09.2021:
https://www.fr.de/wissen/covid-und-die-influenza-91019546.html

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Hebammen digital

2020 ist das Jahr der Digitalisierung in der Medizin. Und so hat Corona auch dafür gesorgt, dass Hebammen Schwangere vermehrt digital beraten. Wie die Schwangeren und die Hebammen davon profitieren, ob und wie die Hebammen die digitale Beratung beibehalten möchten, haben die Barmer, die Hochschule für Gesundheit und der Hebammenverband für 2020 erfragt. Der Bericht von AFP findet sich am 30.09.2021 im Täglichen Anzeiger (Holzminden):
https://www.tah.de/afpnewssingle/schwangere-in-pandemie-durch-hebammen-zunehmend-digital-betreut

Auch der Stern berichtet:
https://www.stern.de/news/schwangere-in-pandemie-durch-hebammen-zunehmend-digital-betreut-30788372.html

Die Pressemitteilung zur UMfrage findet sich hier:
https://www.barmer.de/presse/presseinformationen/pressemitteilungen/digitale-hebammenbetreuung-348264

Und auch bei der Hochschule für Gesundheit, Bochum:
https://www.hs-gesundheit.de/aktuelles/details/digitale-hebammenbetreuung-gut-akzeptierte-alternative-in-pandemiezeiten

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Lauterbach gegen Impfpflicht

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich in der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) laut gegen eine Impfpflicht für Lehrer, Erzieher, Ärzte und Pfleger gewandt. Er widerspricht damit dem Präsidenten der Kinder und Jugendärzte. Die NOZ hat ihren Bericht ins Presseportal lesbar eingestellt, 29.09.2021:
https://www.presseportal.de/pm/58964/5032594

Auch über Fischbachs Aufforderung zur Impfpflicht von Lehrern, Erziehern usw. hatte die NOZ berichtet, der Bericht liegt allerdings hinter Bezahlschranke (29.09.2021):
https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/2433496/kinderaerztepraesident-fuer-impfpflicht-fuer-lehrer-und-pflegekraefte

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Nachrichten zum Landarztmangel

In Sachsen-Anhalt haben 20 angehende Landärzte ihr Medizinstudium begonnen. Ihr Studienplatz ist an die Forderung gebunden, später als Landarzt in Sachsen-Anhalt zu arbeiten. Kurze Nachricht bei Radio Brocken, 29.09.2021:
https://www.radiobrocken.de/nachrichten/Gute-Nachricht-aus-Sachsen-Anhalt/Mehr-%C3%84rzte-f%C3%BCr-das-Land-id591702.html

Eine etwas ausführlichere Nachricht im Deutschen Ärzteblatt, 29.09.2021:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/127720/20-angehende-Landaerztinnen-und-Landaerzte-in-Sachsen-Anhalt-beginnen-Studium

Über den Hausarztmangel in Torgau, aber dann auch in ganz Sachsen, berichtete der MDR am 06.09.2021:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/leipzig/delitzsch-eilenburg-torgau/medizinische-versorgung-nordsachsen-aerztemangel-100.html

Schon Anfang September hatte der Präsident der Bundesärztekammer Klaus Reinhardt an die nächste Bundesregierung appelliert, mehr Medizinstudienplätze einzurichten. Bericht im Deutschen Ärzteblatt, 08.09.2021:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/127072/Bundesaerztekammer-plaediert-fuer-mehr-Medizinstudienplaetze

An der Uni Bayreuth können im Wintersemester nun 130 Medizinstudenten ihr Studium beginnen, die nach vielen Kriterien ausgewählt wurden, bei denen der NC aber keine Rolle spielte. Bericht beim Bayrischen Rundfunk.21.09.2021:
 https://www.br.de/nachrichten/bayern/medizinstudium-ohne-nc-uni-bayreuth-hat-bewerber-ausgewaehlt,Sjd940J

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Ärzte und Gesundheitspolitiker im Bundestag

Unter den neu gewählten Bundestagsabgeordneten sind auch 15 Ärztinnen und Ärzte. Das Ärzteblatt ordnet nach Parteienzugehörigkeit und informiert umfassend über die Mitglieder im Gesundheitsausschuss. 27.09.2021:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/127664/15-Aerztinnen-und-Aerzte-im-neuen-Bundestag-vertreten

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Mit 3G-Plus nach Babylon?

Ach Babylon, ach Babylon. Dort war die Sprachverwirrung jedenfalls sofort zu begreifen. Ein jeder sprach in einer anderen Sprache. Aber das ist ja eine ganz alte Geschichte, und wir können heutzutage, wann immer wir wollen, zu immer besseren Übersetzungsgeräten greifen.

Dennoch: Man kann noch immer mit verschiedenen Zungen Verwirrung stiften. Sogar, wenn man das Gleiche sagt. Sagen Sie mal 3Gplus in Thüringen. Dann werden Sie, sofern Sie mit Eingeweihten sprechen, dahingehend verstanden, dass Sie Ihren Veranstaltungsraum bei einer Veranstaltung nur bis zu 75 Prozent mit 3G-Menschen, geimpft, genesen, getestet, zu füllen gedenken.

Auch in Köln denkt man über Veranstaltungen nach. Auch hier gibt es ein Modell unter der Überschrift 3G-Plus. Es soll seinen Nutzen an Karneval beweisen und es bedeutet: Geimpft, genesen, getestet – das Plus steht dabei für den PCR-Test, der dann Auflage ist.

Auch in Saarbrücken ist von 3G-Plus die Rede. Das Plus kann ich beim Lesen der Saarbrücker Zeitung jedoch nicht eindeutig zuordnen. Vielleicht ist es der Fall der Maskenpflicht? Im zweiten Text, Link siehe unten, wird’s klarer: Das 3G-Plus-Modell der Saarländer berücksichtigt den dortigen großen Impffortschritt. Ach so.

Wenn Sie bei 3G-Plus bislang nicht im Geringsten an Corona gedacht haben: Sie liegen nicht falsch, Sie dürfen sprachlich auch so über manche Tablets reden. Außerdem habe ich auch noch einen Patientensimulator gefunden, der diesen Titel stolz nach sich tragen darf.

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Gelb und nicht fälschungssicher: Ausweisprobleme

In Berlin gilt der Impfnachweis nur noch, wenn er digital übers Handy vonstatten geht. Das gelbe Heft hingegen hat dort ausgedient, es ist nicht fälschungssicher. So die Nachricht am 28.09.2021 im Kölner Stadt-Anzeiger. Die Gegenrecherche: Im Land NRW behält das gelbe Heft seine Beweiskraft, da es zwar Fälschungen gebe, aber nicht flächendeckend:
https://www.ksta.de/politik/regelung-bei-2g-veranstaltungen-gedruckter-impfpass-soll-in-nrw-weiter-gelten-39049164

Die Regelungen, die für Berlin ab 26.09.2021 gelten, sind im Forum „Gesundheitsstadt Berlin“ zusammengefasst. Wer kein Smartphone hat oder keines vorweisen möchte, kann den QR-Code des Europäischen Impfzertifikates vorlegen. Text vom 23.09.2021:
https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/berlin-gelber-impfausweis-reicht-bei-2-g-regel-nicht-mehr-15494/

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KBV Praxisnachrichten

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Robert-Koch-Institut

Dies ist der RSS Feed des Robert Koch-Instituts zum Epidemiologisches Bulletin.

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